Amberg. (gsp) Was für ein bärenstarker Neuling, dieser TSV Dinkelsbühl! Nahezu in allen Belangen war der Aufsteiger bei diesem Spiel dem VC Amberg überlegen. Die Mittelfranken erwischten aber auch einen Sahne-Tag, entführten daher zurecht aus Amberg die drei Punkte.Eigentlich hatten die Jungs von Spielertrainer Flo Birner die drei Punkte fest eingeplant bei diesem Heimspiel gegen die Underdogs aus Dinkelsbühl. Der Optimismus resultierte aus einer starken Leistung, die der VC bei seinem Sieg zum Saisonauftakt in Grafing vor einer Woche ablieferte. Doch an diesem Sonntag überrollte förmlich ein bisher unbekannter Gegner aus Mittelfranken das Amberger Team. Man war ja schon vorgewarnt vor diesem verschworenen Haufen aus Dinkelsbühl. Seit Jahren rockt dieser die fränkische Volleyball-Szene, stieg vier Mal hintereinander auf, von der Bezirksklasse bis jetzt zur Regionalliga, mit nahezu demselben Kader. Den Kopf der Mannschaft bilden die beiden Brüder Max und Paul Reichenberg, Vater Michael Reichenberg steht als Motivator am Spielfeldrand. Die Taktik, mit der diese Mannschaft spielt, ist in keinem Volleyball-Lehrbuch zu finden. Drei der sechs Spieler auf dem Feld fungieren als Zuspieler, greifen aber auch über die Mitte an. Das setzt natürlich viel Volleyball-Talent voraus. Dadurch ist aber auch das Team ganz schlecht auszurechnen. Und das bekam der VC bei diesem Heimspiel zu spüren.Trotzdem lief es anfangs am Sonntag gar nicht so schlecht auf VC-Seite. Der erste Satz hätte sogar anders ausgehen können als 23:25. Vielleicht wäre dann auch das Spiel ganz anders verlaufen. Doch im zweiten Satz demütigte Dinkelsbühl regelrecht das Team um Spielführer Basti Barth. 7:17 hieß es zwischenzeitlich aus Amberger Sicht, 13:25 schließlich am Satzende. In dieser Phase des Spiels klappte einfach alles bei Dinkelsbühl. Die Springer-Aufschläge flogen dem Amberger Annahmeriegel nur so um die Ohren, die Amberger Aufschläge hingegen bereiteten der Dinkelsbühlker Annahme kaum Probleme. Und am Netz herrschte eindeutig Dinkelsbühler Hoheit.Im dritten Satz keimte noch einmal Hoffnung auf, dass sich das Blatt vielleicht doch noch wenden könnte. Vor allem der eingewechselte Julian Zoll brachte auf Außen mehr Angriffsdruck. Und beim Aufschlag auf VC-Seite reduzierte sich die Fehlerquote. Mit 25:17 rückte man dem erhofften Tiebreak sichtlich näher. Danach sah es auch lange im vierten Satz aus. Doch ab dem 18:18 zog Dinkelsbühl wieder an, machte mit 25:20 schließlich den Deckel zu.Schon am kommenden Wochenende kann der VC Amberg die Scharte auswetzen. Es geht nach München zum FTM Schwabing. Dort trifft man auf alte Bekannte. Denn da spielen die beiden Ex-VC-Volleyballer Marco Nanka und Ben Spies.