Es gibt Spiele, da hätte kein Autor ein spannenderes Drehbuch schreiben können. Das Heimspiel des VC Amberg gegen den Tabellendritten TSV Grafing II war ein solches. Nur mit einem Mini-Kader von acht Spielern waren die Oberbayern angereist, da gleichzeitig an diesem Sonntag die U20-Talente des Zweitligisten um die bayerische Meisterschaft kämpften. Doch ein Grafinger Spieler hätte den VC fast alleine besiegt an diesem Tag.

Probleme mit dem Sprungwunder

Das gerade mal 1,75 Meter große 19-jährige Sprungwunder Adrian Gegenfurtner auf Außen war über weite Strecken des Spiels vom VC-Block nicht zu halten. Und seine knallharten Springer-Aufschläge bereiteten in der niedrigen Halle der Luitpoldschule zusätzliche Probleme. Völlig zu Recht wurde die Grafinger Nummer 4 auch nach dem Spiel zum „wertvollsten Spieler“ gewählt.

Der VC Amberg machte es aber in den ersten beiden Sätzen dem Gegner auch viel zu leicht. Beim Stand von 22:22 im ersten Satz sorgten drei unnötige Fehler, einer beim Aufschlag und zwei in der Annahme, für den Satzverlust. Das nagte natürlich am Selbstvertrauen der Fecko-Jungs. Praktisch widerstandslos gaben sie daher Satz zwei mit 15:25 ab. Niemand in der Halle glaubte noch an eine Wende. Doch nach der Satzpause drehten die VC-Spieler plötzlich auf. Der Block stand, die Annahme hatte sich auf die harten Aufschläge eingestellt.

Eigentlich aussichtslos zurück

Nach 25:21 in Durchgang drei sorgten im vierten Satz drei „Service Winner“ von Außenangreifer Alex Lomitzki für das 25:16 und dadurch für den Satzausgleich. Das Ziel Klassenerhalt war damit schon mal erreicht. Der Tiebreak war dann an Dramatik nicht mehr zu überbieten. Wie schon im Hinspiel in Grafing lag der VC mit 11:14 schier aussichtslos zurück, hatte drei Matchbälle gegen sich.

Doch wieder wehrten Basti Barth und Co. alle Matchbälle ab, insgesamt sogar fünf an der Zahl, feierten schließlich mit 18:16 den nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg. Der gesicherte Platz fünf in der Tabelle ist der Lohn für die Arbeit.

Ohne Druck im letzten Spiel

Im letzten Saisonspiel gegen den BSV 98 Bayreuth am kommenden Sonntag (16 Uhr), wieder in der Luitpoldschule, kann der VC befreit aufspielen. Bei ihren Fans werden sich dann die Amberger mit Freibier für die Unterstützung bedanken.